Frankreich: Ostern in der Isère, Drôme, Hauts Alps

Nach Süden, aber nicht durch den Gotthard. So lesen wir unser diesjähriges Osterziel aus. Die französischen Alpen sind aber zu dieser Jahreszeit noch recht schneebedeckt. Die Chance, wegen Schnee umkehren zu müssen ist gross, wenn man in die Höhe fährt.

So erwarten wir, dass die östliche Drôme, die Region zwischen Alpen und Rhonetal  und südlich von Grenoble, uns Chancen bietet, ein paar abgelegene Schotterpisten zu finden. Zudem ist es ein Gelände, welches nicht zu arg touristisch ist, da dies gemäss unserer Erfahrung zu mehr Wegsperrungen führt, als in „unbekannten“ Gegenden.

Wir fressen rasch die Autobahn-Kilometer nach Grenoble weg und zweigen dann ab auf kleine Regionalsträsschen, die bald auch zu Schotterpisten werden. Die Tagesetappen sind um die hundert Kilometer und zwischenhinein genehmigen wir uns einen Cappuchino in einem der kleinen Städtchen wie Serres oder Sisteron. Oder eine frische Baguette aus der Boulangerie. Zur Übernachtung geht’s dann in die „Hügel“, wobei man rasch 900m.ü.M. erreicht. Das bedeutet, dass es in der Nacht noch empfindlich kühl werden kann. Wir spannen daher als zusätzlichen Schutz unser „Doppeldach“ aussen ans Aufstelldach und die Standheizung macht den Innenraum wohlig warm. Wir geniessen ruhige, abgelegene Plätze und schauen oft den Segelfliegern zu, die hier ihre Runden in der Frühjahrsthermik drehen.

Anhand der 1:100‘000 Karte von Michelin (grüne Serie) suchen wir nach Möglichkeiten, uns auf Schotter fort zu bewegen oder landschaftlich reizvolle Strecken zu finden. Das gelingt uns relativ gut dafür, dass wir zum ersten Mal in dieser Region unterwegs sind. Höhepunkt des offroad Fahrens ist aber eine Piste, die wir von einer kleinen Passstrasse aus zufällig am Gegenhang entdecken. Im nächsten Ort zweigen wir dort von der Strasse ab, wo wir glauben, dass der Schotterweg zu dem Teil der Piste führt, den wir aus der Ferne gesichtet haben. Wir liegen richtig und fahren wiedereinmal zu, ohne zu wissen, wo wir rauskommen, ob es weitergeht oder denselben Weg irgendwann zurück. Ob wir einen Kehrplatz finden oder eine längere Strecke rückwärtsfahren müssen. Also die volle Faszination des Erkundens neben den asphaltierten Strassen. – Letztlich bremst uns eine Fahrverbotstafel; der Weg ist dem Förster vorbehalten. Also doch auf demselben Weg zurück. Der Genuss des Unterwegsseins bleibt. Auf dem weiteren Nachhauseweg finden wir die Bestätigung, dass wir kalte Osternächte erlebt haben: Die Berge um Grenoble sind bis weit hinunter frisch verschneit.


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